17. Sicherheits­konferenz Donau-Uni Krems

Am 23. Oktober 2019 fand die 17. Sicherheitskonferenz an der Donau-Universität in Krems zum Thema „Fake News – Herausforderung für Sicherheit, Demokratie und Werte“ statt.

„Fake News“ sind ein Phänomen, das es praktisch schon immer gegeben hat. Im Zeitalter der Digitalisierung und von „Big Data“ stehen jedem Menschen rund um die Uhr und nahezu uneingeschränkt eine Vielzahl von Informationen zur Verfügung. „Fake News“ in den Medien und im Internet, besonders in den „Social Media“, sind mitunter in manipulativer Absicht verbreitete Falschmeldungen, die durch die Zuseher, Zuhörer oder Leser als solche nicht oder nicht immer erkannt werden.

Im Zuge der 17. Sicherheitskonferenz an der Donau-Universität in Krems wurde dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven durch Expertinnen und Experten beleuchtet. Dr. Alexander Janda, Generalsekretär des „Kuratorium Sicheres Österreich“ (KSÖ), erläuterte in seiner „Keynote-Rede“ den Begriff „Fake News“. Demnach handle es sich um  Desinformationen, die alle Formen von falschen, ungenauen oder irreführenden Informationen beinhalten und so konzipiert sind, präsentiert und gefördert werden, dass sie der Öffentlichkeit und der Wirtschaft absichtlich Schaden zufügen oder Gewinn bringen.  

Kann Desinformation die Demokratie gefährden?

Im Zuge einer Podiumsdiskussion wurde durch die Expertinnen und Experten mitunter darüber diskutiert, was mit einer Gesellschaft geschieht, die Fakten nicht mehr akzeptiert oder was die Auswirkungen sein könnten,  wenn die Wahrheit zwischen alternativen und echten Tatsachen verloren geht. Universitätsprofessorin Dr. Ulrike Guérot – Expertin für Europapolitik und Demokratieforschung – brachte beispielsweise zum Ausdruck, dass in Zeiten großer gesellschaftlicher Verunsicherung bei gleichzeitig steigendem Sicherheitsbedürfnis, „Fake News“ und „Hate Speech“ gerne zum Vorwand genommen würden, die Sicherheits- und Überwachungsapparate eines Staates zu stärken. „Wer die Freiheit um der Sicherheit willen einschränkt, verliert am Ende beides“, gab Guérot zu bedenken.    

Bedrohung durch „Deep-Fake-News“

Mit dem heutigen Stand der Technik ist es jederzeit möglich mit Hilfe von künstlicher Intelligenz täuschend echt wirkende Bilder, Videos oder Tonaufzeichnungen herzustellen, die aber nicht echt sind. So könnten beispielsweise Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, auf Videoportalen oder „Imageboards“ falsch dargestellt werden. Aber nicht nur Politiker oder Prominente sind betroffen. Eine verfälschte Nachricht auf einem Anrufbeantworter könnte beispielsweise Job und Karriere oder auch den familiären Frieden gefährden oder gar zerstören.  

„Awareness“ erzeugen

Wissen ist Macht und Macht sollte sich nicht unkontrolliert ausbreiten können. Die Politik und die Medien sind deshalb gefragt neue Regulatoren im Internet zu schaffen, oder solche Maßnahmen voranzutreiben, wie auch das Thema „Fake News“ offen zu kommunizieren und die Gesellschaft im Umgang mit Informationen zu instruieren. Jeder einzelne Konsument von Medien wie Fernsehen, Radio oder Internet ist berufen, seine Informationen nicht nur aus einer Quelle zu beziehen, Inhalte kritisch zu hinterfragen und Informationen auch mit seinen Mitmenschen zu diskutieren und zu erörtern. Nur so kann dem Phänomen der „Fake News“ gemeinsam Schritt für Schritt der Nährboden entzogen werden.

Themen der Veranstaltung

Die Themen waren unter anderem „Desinformation und die Herausforderung an die Unternehmenssicherheit“, „Fake News, was ist zu tun, was nicht ?“, „Ethik Moral und digitale Desinformation“ oder „Sagt uns unser Handy wirklich, wo wir sind – falsche Standortinformationen am Handy generieren.“ 

Expertinnen und Experten der 17. Sicherheitskonferenz in Krems.
Manfred Jilg, u.a. Vorstand der Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft (ASW) und Dr. Ingeborg Zeller, Donau-Uni Krems –  wissenschaftliche Leiterin der Sicherheitskonferenz.
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