Sicherheitstipps - Autos sind keine Tresore

Anna M. hat es eilig. Es ist 17 Uhr, sie kommt aus dem Büro, und hat noch schnell einen Einkauf in der Stadt zu erledigen. Also schnell einen Parkplatz suchen. Ihren Mantel, den Aktenkoffer und die Handtasche lässt sie im Auto. Sie ist ja höchstens eine Viertelstunde im Geschäft unterwegs. Zurück auf dem Parkplatz bemerkt sie entsetzt, dass ihr Auto aufgebrochen wurde. Doch nicht nur die Seitenscheibe ist eingeschlagen, die Einbrecher haben auch Mantel, Koffer, Tasche und das Autoradio mitgenommen.

Polizei und Versicherung verständigen

Dabei hatte Anna M. noch Glück im Unglück. Ihren Schlüsselbund und die Geldbörse mit Bankomatkarte und Papieren trug sie bei sich. Sonst hätten die Diebe womöglich noch Geld von ihrem Konto abgehoben oder ihre komplette Wohnung ausgeräumt. Langwierige Behördenwege zur Neubeschaffung der Dokumente wären notwendig gewesen. Auch der Austausch der Eingangsschlösser des Hauses oder der Wohnung wären erforderlich geworden. Direkt nach dem Einbruch handelt Anna M. richtig. Sie informiert sofort die Polizei und erstattet Anzeige. Sollte man gegen den Autoeinbruch versichert sein, muss auch die Versicherung darüber verständigt werden. Inzwischen ist Anna M. vorsichtiger geworden. Wertsachen verstaut sie im Kofferraum, am besten schon dort, wo sie nicht dabei beobachtet werden kann. Am eigentlichen Halteort nimmt sie das Radioteil ab und öffnet das Handschuhfach, um den Tätern zu zeigen, dass hier nichts zu holen ist. So vorbereitet, kann sie beruhigt zum Einkaufen gehen.

So gehen die Täter vor

Gerade in den Herbst- und Wintermonaten ist das Risiko größer, Opfer eines Autoeinbrechers zu werden. Die Tage sind kürzer, der Einkauf findet daher bereits in der Dunkelheit statt. Der Einkaufsstress birgt zusätzliche Gefahr, dass man auf Dinge vergisst, die einem sonst nicht passieren würden. Autodiebe und Autoeinbrecher beobachten die Umgebung und sehen nach, ob der Wagen leicht zu knacken ist, ob etwas offen im Fahrzeug liegt oder ob eine Alarmanlage installiert ist. Die Täter stehlen vor allem Autoradios, Laptops, Navigationsgeräte, Handys, Handtaschen, Aktenkoffer und Geldbörsen. Ältere Automodelle sind dabei genauso betroffen wie Neuwägen. Versichern allein schützt nicht vor Schaden, da Versicherungen nur den Zeitwert des Wagens und nicht das, was es kostet, sich ein neues, gleichwertiges Auto anzuschaffen, ersetzen.

Klassiker: Autoradio

Im Handel sind Autoradios mit abnehmbarem Bedienteil oder mit so genannten „Quick-out"-Halterungen erhältlich. Autoeinbrecher fangen mit dem „nackten" Radio nichts an. Autoradios können auch durch die Eingabe eines Codes oder mittels Keycard gesichert werden. Nehmen Sie daher die Codekarte nach Verlassen des Fahrzeuges mit. Beim Diebstahl des Autoradios muss es der Täter von der Stromversorgung trennen. Erst nachdem ein mehrstelliger Zifferncode eingegeben wurde, kann das Radio wieder in Betrieb genommen werden. Fahrzeuge mit gesicherten Geräten sollten deutlich gekennzeichnet sein. „Amateure" können so abgeschreckt werden. Profis kennen Wege, den Code zu knacken. „Keycard"-Radios funktionieren nur mit einer scheckkartenähnlichen Sicherungskarte, die mit einem Chip versehen ist.

Schutz des Autos durch elektronische Sicherungen

Original vorhandene Alarmanlagen können durch das Überdrehen des Türschlosses überlistet werden. Der Einbau einer zusätzlichen Alarmanlage vor allem bei Fahrzeugen der gehobenen Preisklassen kann hier Abhilfe schaffen. Alarmanlagen sollten einfach zu bedienen sein und nach dem Verlassen des Fahrzeuges immer eingeschaltet werden. Die Anlage sollte nur von Fachwerkstätten installiert werden, weil der Einbau meist kompliziert ist und die Alarmanlage genau eingestellt werden muss. Anlagen zum Selbsteinbau lösen häufig Fehlalarme aus. Selbst Anfänger können solche Anlagen problemlos ausschalten. Oft schreckt aber allein der Hinweis auf einer Alarmanlage schon viele Täter schon ab.

Tipps, für den Betrieb einer Alarmanlage

Die Stromversorgung sollte unabhängig von der Autobatterie erfolgen. Die Alarmanlage wäre sonst leicht außer Gefecht zu setzen. Die Anlage sollte über eine eigene Sirene verfügen und nicht mit der Fahrzeughupe Alarm schlagen. Eine Alarmanlage sollte unbedingt einen Schutz gegen Sabotage aufweisen und Türen, Motorhaube, Kofferraumdeckel, Innenraum und Zündschloss sichern. Geben Sie die Fernbedienung für die Alarmanlage nie aus der Hand. Autodiebe könnten den Code kopieren. In Werkstätten sollte die Alarmanlage stillgelegt und nur der Schlüssel abgegeben werden.
GDPR Cookie Consent mit Real Cookie Banner