Am 25. September 2023 fand im A1-Headquarter in Wien der „Tag der kritischen Infrastruktur“ statt. Ziel dieser Veranstaltung war es, eine Plattform zur Vernetzung verschiedener Betriebe und Behörden zu schaffen, um Herausforderungen und Next Steps im Bereich der kritischen Infrastruktur zu diskutieren.
Die Veranstaltung konzertierte sich u.a. auf die Folgen von Blackouts, die Cybersicherheit in Österreich, die Sicherstellung der Versorgung in Krisenzeiten, das Problem der Wirtschaftsspionage und die Umsetzung von zwei wichtigen Richtlinien der EU-Kommission zur Netz- und Informationssicherheit sowie zum Schutz kritischer Infrastruktur.
Innenminister Gerhard Karner wies darauf hin, dass Cybersicherheit eine der größten Herausforderungen ist, vor denen das Innenministerium steht. „Hinter Cyberangriffen auf Unternehmen oder Behörden stehen Akteure, die gezielt versuchen, die Versorgungssicherheit zu sabotieren oder kriminelle Geschäfte zu machen. Auch für terroristische oder extremistische Gruppierungen ist die kritische Infrastruktur ein mögliches Anschlagsziel geworden. Daher setzen wir im Bereich der Prävention und zum Schutz der kritischen Infrastruktur einen Schwerpunkt, etwa mit der Kriminaldienstreform und der Etablierung einer Cyber-Cobra in den Regionen. Mit der notwendigen Umsetzung der EU-Sicherheitsrichtlinien wollen wir den Schutz für Unternehmen und für die Bevölkerung weiter ausbauen.“
Michael Lohnegger, stellvertretender Direktor der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst sagte: „Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst wurde im Dezember 2021 mit dem Ziel, die Republik vor verfassungsgefährdeten Angriffen zu schützen, gegründet. Hier denken viele zuerst an die Abwehr von Terroranschlägen, Extremismus oder Spionage. Aber auch der Schutz unserer kritischen Infrastruktur ist eine wichtige Aufgabe des Verfassungsschutzes, denn diese Einrichtungen sind die Grundlage für das Funktionieren von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft und somit ein wichtiger Faktor für die öffentliche Ordnung und Sicherheit.“
Um Sicherheit auf allen Ebenen ging es auch beim Pressegespräch im Vorfeld der Veranstaltung. Hausherr Thomas Arnoldner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der A1 Group, betonte: „Als größter Telekommunikationsanbieter und Betreiber von kritischer Infrastruktur in Österreich hat A1 eine besondere Verantwortung in den Bereichen Cyber Security und National Resilience. Wir müssen heute Investitionen tätigen, um für die unterschiedlichsten Szenarien von Morgen gewappnet zu sein. A1 investiert jährlich 600 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur – auch um in Krisenfällen entsprechende Konnektivität liefern zu können. Um unsere Netze und die Daten unserer Kunden abzusichern, wenden wir jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag auf. Durch die zunehmende Digitalisierung ist die Bedeutung von Cyber Security so hoch wie nie zu vor, sie ist eine der tragenden Säulen erfolgreicher digitaler Transformation. Das A1 Netz ist gewappnet für unterschiedlichste Bedrohungen. Dafür arbeiten wir auch intensiv mit den verantwortlichen Behörden und anderen Betreibern kritischer Infrastruktur zusammen.“
Michael Höllerer, Präsident des KSÖ, betonte, dass das Thema Sicherheit ein wesentlicher Standortfaktor für Österreich sei. „Diese Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit, sondern benötigt permanente und kontinuierliche Arbeit, Awareness, aber auch Investments. Cyberangriffe sind keine Seltenheit mehr, sie gehören mittlerweile zum Alltag von Cybersecurity-Spezialisten. Kooperation und Prävention ist der Schlüssel im Kampf gegen Cyberangriffe.“ Das Kompetenzzentrum Sicheres Österreich fungiere dabei als wesentliche Drehscheibe, die Staat, Wirtschaft und Forschung verbinde.
Martin Graf, Vorstandsdirektor Energie Steiermark: „Die Sicherung der Energie-Infrastruktur hat insbesondere vor dem Hintergrund wachsender Hackerangriffe absolute Priorität und ist mit einer Vielzahl von einzelnen Präventivmaßnahmen verbunden, deren Umfang in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Die Ereignisse im Umfeld der Ukrainekrise haben die besondere Bedeutung des Schutzes für Strom- und Erdgasnetze drastisch vor Augen geführt. Die Zusammenarbeit aller Verantwortungsträger auf nationaler und internationaler Ebene im Bereich der kritischen Infrastruktur sowie der Sicherheitsbehörden ist Gebot der Stunde.“
Text: BMI & KSÖ
Bild: BMI Jürgen Makowecz